6. Die Strukturen der ungeladenen Kaonen

Der Vergleich des Zerfallsverhaltens von K0S und K0L schließt aus, dass es sich hier um Teilchen und Antiteilchen handelt. Die Ermittlung der Struktur offenbart erhebliche Unterschiede zwischen beiden Teilchen und außerdem eine unerkannte Teilchen-Antiteilchen-Dualität des langlebigen ungeladenen Kaons. Die Quark-Theorie ist auch an diesem Teilchen gescheitert.

6.1 Die kurzlebigen ungeladenen Kaonen

(1.1) Dieser sehr seltene Zerfall ließe vermuten, dass das K0S ein (e+e)-Paar ist. Weil ungeladene Teilchen immer aus gleich vielen Positronen und Elektronen bestehen, können sie sozusagen "rückstanslos" annihilieren.

(2.1) Dieser Zerfall beweist, dass ungeladene Pionen als Subteilchen in der Struktur des K0S existieren.

(3.1) Die Masse des K0S ist mit 497,6MeV um ≈228MeV größer als die Masse der beiden ungel. Pionen (270MeV) nach Gl. 2.1. Der Masseüberschuss führt dazu, dass über den Prozess der Paarbildung zusätzliche Teilchen entstehen. Diese können im Zerfallsprozess in die Zerfallsprodukte integriert werden, wie bei diesem Zerfall.

(3.2) Die zusätzlichen Teilchen im Zerfallsprozess können auch als eigenständige Teilchen aus dem Zerfallsprozess hervorgehen. In dieser Umwandlung entsteht aus dem (e+ e)-Paar ein ungeladenes Pion.

Für das K0S werden insgesamt 15 unterschiedliche Zerfälle angegeben. Betrachtet man die Anzahl der Elementarladungsteilchen Positron und Elektron, lassen sich drei Zerfallstypen bzw. drei Typen der Umwandlung angeben, die bei allen Teilchen zu beobachten sind:

  1. Unterzahlumwandlung: Es entstehen weniger Teilchen, als in der Ausgangsstruktur vorhanden waren.
  2. Regelumwandlung: Es wird genau die Anzahl Teilchen frei, die in der Ausgangsstruktur vorhanden war.
  3. Überzahlumwandlung: Es werden mehr Teilchen frei, als in der Ausgangsstruktur enthalten waren.

Für das Beispiel des ungeladenen kurzlebigen Kaons bedeutet dies, dass bei der Umwandlung (1.1) alle strukturellen Positron-Elektron-Paare annihilieren. Im Fall (2.1) findet ein Zerfall entsprechend der Substruktur statt, d.h. die von Positronen und Elektronen gebildeten Subteilchen werden frei. Im Fall (3.1) findet im Zerfall zusätzlich eine Paarbildung statt, wobei das entstehende Positron und Elektron jeweils an eines der ungeladenen Pionen gebunden wird. Im Fall (3.2) bildet das entstehende (e+ e)-Paar ein ungeladenes Pion, eine Teilchenreaktion, die auf Seite 5 beschrieben wurde.

Dem kurzlebigen ungeladenen Kaon muss folgende Struktur zugeordnet werden:

  • Elementarstruktur: (2e+ 2e)
  • Substruktur: [ π0 π0 ]

Die Struktur [ π0 π0 ] lässt keine inverse Anordnung zu, es gibt deshalb zum K0S kein Antiteilchen!

6.2 Die langlebigen ungeladenen Kaonen

Es ist leicht zu erkennen, dass das K0S und K0L keine Übereinstimmung im Zerfall zeigen. Das schließt aus, dass sie Teilchen und Anti-Teilchen sind.

(2) Die Zerfälle legen nahe, dass zwei unterschiedliche Teilchen Ausgangspunkt des Zerfalls sind. Im ersten Falle ist ein positives, im zweiten Fall ein negatives Pion und ein jeweils entgegengesetzt geladenes Myon struktureller Bestandteil des K0L. Myon und Positron od. Elektron treten auch hier wieder gleichwertig bzw. in Konkurrenz zueinander auf.

(3.1) Beim Zerfall findet eine Paarbildung statt.

(3.2) Beim Zerfall finden zwei Paarbildungen statt.

Für das K0L werden etwa 35(!) verschiedene Zerfallsmöglichkeiten angegeben. Da ein Teilchen von verschiedenen Grenz- und energetischen Zuständen aus zerfällt, ist die Palette der Zerfallsmöglichkeiten oft sehr groß. Sie ist jedoch mit dem Aufbau der Teilchen aus Positronen und Elektronen zu erklären und durch Experimente und Beobachtungen praktisch bewiesen.

Dem langlebigen ungeladenen Kaon K0L müssen folgende Strukturen zugeordnet werden:

  • Elementarstruktur: (2e+ 2e)

Es existieren zwei Substrukturen, die sich aus den Zerfällen (2.1) bis (2.4) herleiten lassen:

  • Substruktur 1:   K0L   =   [ π+ μ ]
  • Substruktur 2:   K0L   =   [ πμ+ ]

Das bisher als ein langlebiges ungeladenes Kaon definierte Teilchen K0L ist tatsächlich ein Teilchen-Antiteilchen-Paar. Die korrekte Schreibweise mus deshalb K0L und K0L lauten, wobei der Überstrich das Symbol für Antiteilchen bedeutet. Gleichzeitig wird plausibel, warum sich das K0S und K0L erheblich voneinander unterscheiden. Auch für andere Teilchen, wie beispielsweise die Sigmas Σ, lassen sich unerkannte Teilchendualitäten nachweisen.